Trägt die neue Säule – PPA – beim Ausbau Erneuerbarer?

Der Energieerzeugungsmarkt wird sich verändern. Es spricht einiges dafür, dass zunehmend förderfreie Erneuerbaren-Projekte auf Basis von langfristigen Stromabnahmeverträge (PPAs) realisiert werden. Sinkende Stromgestehungskosten und steigende Strompreise an den Börsen machen diese Verträge immer attraktiver für Betreiber von Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Aber auch für große Stromverbraucher und Händler, die ein verstärktes Interesse an wirklich grünem Strom signalisieren.

Nach Einschätzung der Energiekontor AG, die Anfang 2019 mit der EnBW für einen ihrer geplanten Solarparks ein PPA unterzeichnet und damit Neuland in Deutschland betreten hat, wird sich der Markt durch die Zunahme von PPA-basierten Erneuerbaren-Projekten sogar „dramatisch verändern“ – und dies bereits in naher Zukunft.

Die Realisierung förderungsfreier Projekte werde der erste Schritt sein, um mittelfristig Wind- und Solarparks mit Stromgestehungskosten unterhalb der Erzeugungskosten von Kohle- und Kernkraftwerke zu realisieren, meint Energiekontor. Letztlich werde dann neben der viel höheren Umweltverträglichkeit auch die überlegene Wirtschaftlichkeit für erneuerbare Energien sprechen können.

Conexio setzt PPA-Reihe fort

PPA als neue Säule im Ausbau erneuerbarer Energien
Rückblick: Lebendige Diskussionsrunde auf der Conexio-Veranstaltung im Februar 2019 in Berlin (Bildnachweis: Conexio)

Folgt die Branche dieser Einschätzung? Energie- und PPA-Experten werden sich am 26. Juni 2019 über die Entwicklungen und Perspektiven von PPAs austauschen, wenn Conexio die Reihe „PPA als Säule im Ausbau der Erneuerbaren Energien“ beim Gastgeber Mainova in Frankfurt am Main fortsetzt. In Frankfurt werden Windenergieprojekte und Stromgroßverbraucher im Blickpunkt der Veranstaltung stehen.

Für den deutschen Markt bieten sich insbesondere auch im Bereich von Post-EEG-Lösungen attraktive Perspektiven für langfristige Stromabnahmeverträge. So fallen allein im Bereich der Onshore-Windenergie in den Jahren 2020 bis 2025 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 16,3 GW aus der gesetzlichen Förderung. Unternehmen wie Statkraft oder MVV Energie haben hier bereits erfolgreich eine Reihe von PPA-Vereinbarungen abgeschlossen.

Standardisiertes Finanzkonzept auf dem Markt

PPA als neue Säule im Ausbau erneuerbarer Energien
Claudia Gellert von Statkraft über Post-EEG-Perspektiven für Windkraftanlagen (Bildnachweis: Conexio)

Mittlerweile entdeckt auch die Finanzbranche das Potenzial von PPAs. Die Umweltbank gehört zu den ersten Instituten, die ein Konzept für die standardisierte Finanzierung von PPA-Projekten in Deutschland entwickelt hat und damit erstmals eine EEG-unabhängige Projektfinanzierung anbietet.

In Frankfurt geht es neben den Rahmenbedingungen für PPAs auch um die Auswirkung solcher Verträge auf den deutschen Energieerzeugungsmarkt. Best-Practice-Beispiele
werden ebenso beleuchtet. Nach kurzen Impulsvorträgen wird langen Frage- und Diskussionsrunden viel Raum gelassen. Interessant zu erfahren wird dabei sein, was die Branche meint: Wird die neue Säule – PPA – beim Ausbau erneuerbarer Energien schon bald tragfähig sein?

Vertieften Hintergrund zum Thema finden Sie in unserem Dossier:

Geschäftsmodell Power Purchase Agreement (PPA): Potenzial zum Megatrend?