Kommunale (Energieversorgungs-) Unternehmen gelten als wichtige Wegbereiter für die Smart City – und energieoptimierte Quartiere spielen eine Schlüsselrolle im Ideenwettbewerb “Reallabore der Energiewende”. Die Unternehmen bieten immer mehr Dienstleistungen an, die über die klassische Energie- und Wasserversorgung hinausgehen und sind an übergreifenden Smart-City-Konzepten interessiert, denn Energielösungen gelten als Wachstumstreiber in der vernetzten Stadt der Zukunft. (Nachweis für Beitragsbild: Good Studio / stock.adobe.com)

Stadtwerke spielen eine maßgebliche Rolle

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Jürgen Germies. Quelle: Haselhorst Associates.

Stadtwerke spielen als Treiber der Smart-City bei der Entwicklung entsprechender Strategien eine maßgebliche Rolle, berichtet die Unternehmensberatung Haselhorst Associates anlässlich der Vorstellung ihres Smart-City-Rankings „Digitales Deutschland“ 2019. Dabei sollten sie sich als Verantwortliche für die „Digitale Daseinsvorsorge“ strategisch individuell richtig positionieren, dürfen diese Rolle allerdings auch nicht Dritten überlassen. Das erklärte Jürgen Germies, Partner bei Haselhorst Associates, im Interview mit EUWID Neue Energie.

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Quelle: Oliver Wyman

Laut einer Untersuchung von Oliver Wyman haben Stadtwerke bei zahlreichen Themen und Anwendungen der Smart City aus Endkundensicht eine bessere Wettbewerbsposition als große Energieversorger. Im Schnitt signalisierten 34 Prozent der Befragten ein Interesse oder sogar hohes Interesse an neuartigen Smart City-Angeboten. Allerdings bleibt die sehr niedrige Zahlungsbereitschaft für sämtliche Lösungen das gravierende Problem – trotz aller Aufbruchstimmung.

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Quelle: enercity

Wie aus einer Befragung des Energiedienstleisters enercity aus Hannover hervorgeht, vertrauen die Bürger bei der Umsetzung von Smart City Projekten lokalen Akteuren am meisten. Insgesamt stehe beim Thema Smart City der Klimaschutz für die Mehrheit der Bevölkerung auf Platz 1. Auch möchten die Bürger in die Entwicklung der vernetzten Stadt eingebunden werden. Besonders wichtig bei der vernetzten Stadt seien den Befragten die Verbesserung der Luftqualität, mehr Klimaschutz (68 Prozent) und der Ausbau erneuerbarer Energien (65 Prozent). Auch intelligentere Lichtsteuerung für mehr Sicherheit und eine dezentrale Energieerzeugung gelten als relevant.

Bundesregierung fördert Modellprojekte

Auch die E-world 2019 hat auf das Thema Smart City gesetzt und die Bundesregierung will Städte, Kreise und Gemeinden auf ihrem Weg zur Smart City unterstützen. Dazu führt das Bundesinnenministerium (BMI) die Dialogplattform „Smart Cities” fort und fördert zukunftsfähige Modellprojekte in Deutschland. Unterdessen war eine Digitalstrategie für Städte Thema im Bundestag. Dort lehnte der Bauausschuss im November einen Antrag der FDP für einen Smart City-Stufenplan ab, der als Best Practice-Katalog und Fahrplan für Kommunen dienen solle.

Zukunftsmarkt mit hohem Innovations- und Wachstumspotenzial

Die Smart City gilt als Zukunftsmarkt mit hohem Innovations- und Wachstumspotenzial, der Chancen für neue Geschäftsmodelle schafft, zum Beispiel bei der Nutzung und Speicherung erneuerbarer Energien im Stadt-Quartier.

Als Grundlagen für zukünftige innerstädtische Entwicklungen gelten die Digitalisierung aller Bereiche und die intelligente Nutzung und Auswertung großer Datenmengen. Beispielsweise verfügt die Stadt Regensburg jetzt über ein öffentlich zugängliches Netz für das Internet der Dinge (IoT), das stadtweit verfügbar ist und Chancen für neue Geschäftsmodelle eröffnen soll.

Die Smart City, die Stadt der Zukunft, ist klimagerecht, energie- und ressourceneffizient, innovativ und bürgernah. Als zentrale Felder identifiziert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Mobilität und Infrastruktur, Energie und Umwelt, Verwaltung und Wirtschaft sowie Bildung und Arbeit.

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Quelle: VKU

Neben Mobilitätslösungen spielten verknüpfte Angebote bei Energie und Wohnen eine besondere Rolle

Der zentrale Leitgedanke bei der Entwicklung von Smart Cities sollte laut einer Analyse des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) sein, die Bürger mit ausgeprägter Nutzerfreundlichkeit und unmittelbar erkennbaren Mehrwerten zu überzeugen. Die starke Bürgerorientierung führe zwangsläufig dazu, tradierte Kompetenz- und Handlungsfelder in Frage zu stellen und neue Schwerpunkte zu setzen. Der Verbesserung der Verkehrssituation fällt dabei eine tragende Rolle zu, und neben den nutzerorientierten Mobilitätslösungen spielten verknüpfte Angebote bei Energie und Wohnen eine besondere Rolle.

Städte und Kommunen kooperieren mit Versorgern bzw. Stadtwerken

Auf dem Weg zur Smart City arbeiten viele Städte und Kommunen mit kommunalen Versorgern bzw. Stadtwerken zusammen. Aus Sicht des Rheinenergie-Chefs Dieter Steinkamp sind Stadtwerke der ideale Partner für die Nutzung kommunaler Leistungen und damit von Smart City-Konzepten. Auch der BMU-Förderaufruf Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte für die Jahre 2019 und 2020 umfasst Smart City-Konzepte.

Der Braunschweiger Energieversorger BS|Energy beispielsweise bündelt seine Smart City-Kompetenzen jetzt in einem eigenen Unternehmen: Die Digitalisierungsagentur KOM|DIA entwickelt künftig in Kooperation mit der Thüga AG aus München Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Internet der Dinge (IoT), Glasfaser, Elektromobilität und öffentliches WLAN. Der Energiekozern EnBW setzt auf energetische Quartierskonzepte und kooperiert nicht nur mit der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) bei der Erstellung energetischer Quartierskonzepte für Kommunen und Städte sondern auch mit dem Investment-Entwickler FREO bei der Entwicklung von Quartieren der Zukunft.

Auch die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) bietet individuelle Smart City-Lösungen an. Mit der DOdata GmbH hat das Unternehmen einen DataHub gegründet, um anwendungsfallspezifische und nicht personengebundene Daten zu sammeln, zu kombinieren, analysieren und zu sinnvollen Lösungen zu verknüpfen.

Auch die beiden Softwarehäuser SAP und Software AG haben kürzlich eine Kooperation bekannt gegeben. Sie wollen mit einer gemeinsamen Smart-City-Plattform Städte, Gemeinden und Landkreise bei Smart-City- und Smart-Country-Projekten unterstützen.

Daneben wollen der kommunale IT-Kooperation Stadtwerke KIK-S und der Aachener IT-Dienstleister Regio IT künftig bei Smart City-Lösungen kooperieren. Sie planen, das Thema LoRaWAN im kommunalen Umfeld und bei Stadtwerken im Rahmen einer engen Zusammenarbeit künftig gemeinsam voranzutreiben. Ein LoRaWan-Projekt der Stadtwerke Solingen wurde jetzt auch mit dem Stadtwerke Award 2019 ausgezeichnet.

Lesen Sie hier unser Dossier: Trends bei Energiedienstleistungen.

Energielösungen Wachstumstreiber in der Smart City

Energielösungen gelten als Wachstumstreiber in der Smart City, ihr Umsatzvolumen wächst nach einer Einschätzung der Strategie- und Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) und eco – Verband der Internetwirtschaft bis bis 2022 auf 3,5 Mrd. €, nach rund 1,4 Mrd. € im Jahr 2017. Der größte Treiber des Wachstums im Smart City Segment Energie sind dabei Smart Grids. Allerdings mahnen ADL und eco, dass sich die vielversprechenden Ansätze der Smart City indes nur verwirklichen lassen, wenn auch der Ausbau der Daten-Infrastruktur Schritt hält.

Thema besonders in kleineren Kommunen massiv unterschätzt

Besonders in kleineren Kommunen wird das Thema Smart City massiv unterschätzt.
Beim Ausbau der Digitalisierung hinkt über die Hälfte der deutschen Städte (55 Prozent) hinterher, berichtet die Unternehmensberatung Haselhorst Associates.

Bei der Umsetzung von Smart City Konzepten gibt es weltweit einen deutlichen Nachholbedarf. Laut dem mittlerweile zweiten „Smart City Strategy Index“ von Roland Berger liegt dies jedoch oft nicht an den Strategien selbst, sondern an unklaren Verantwortlichkeiten. Aus einer weiteren Umfrage von Roland Berger geht hervor, dass sich den Versorgungsunternehmen durch Smart City-Lösungen ein neuer Markt mit einem erheblichen Volumen bietet, vor allem in mittelgroßen Städten.

Demgegenüber berichtet der Digitalverband Bitkom, dass von den 50 deutschen Städten, die bisher Smart-City-Initiativen gestartet haben, 19 bereits eine digitale Agenda verabschiedet haben und 29 dabei sind , eine solche zu entwickeln. Bitkom und das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering (IESE) haben im März 2019 einen Smart City-Atlas vorgelegt. Im Oktober 2019 hat der Digitalverband seinen Smart City Index vorgestellt, laut dem Hamburg, Karlsruhe und Stuttgart die smartesten Städte Deutschlands sind. Hamburg und Karlsruhe liegen auch beim Thema Energie und Umwelt ganz vorne.

Laut einer im Januar 2020 vorgelegten Studie des Marktforschungsunternehmens Trendresearch wird sich die Anzahl der Smart City Projekte in Deutschland bis 2030 mehr als verdoppeln. Demnach sind die sieben Teilmärkte Smart Building, Smart Energy Storage, Smart Grids, Smart Home, Smart Infrastructure, Smart Lighting und Smart Metering von unterschiedlichen politischen, technischen, wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Faktoren abhängig.

Wie entwickeln sich Städte zu Smart Cities?

Handlungsempfehlungen für die Smart City hat das Beratungshaus für Energie BET kürzlich in einer Studie vorgestellt. Bei vielen der untersuchten Projekte steht nicht unmittelbar die Profitabilität im Mittelpunkt, sondern die Verbesserung der Standortfaktoren für die lokale Wirtschaft und der Lebensbedingungen für die Bürger, heißt es. Die Motivation für diese Städte, Gemeinden und kommunalen Unternehmen sei es, hohe Lebensqualität und eine gute regionale Wirtschaftskraft herzustellen sowie häufig auch die Lebensbedingungen in ländlichen und städtischen Regionen durch eine gute Daseinsvorsorge einander anzunähern.

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) erarbeitet im Rahmen einer Smart City Initiative Vorreiterlösungen, mit denen sich Städte zu Smart Cities entwickeln, die nicht nur intelligent vernetzt sind, sondern Nachhaltigkeitsziele erfüllen. Im Projekt „Sparcs“ knüpfen 31 Partner aus 10 EU-Ländern ein Netzwerk von „Sustainable Energy Positive & Zero Carbon Communities“.

Die bee smart city GmbH richtet sich mit ihrem Leitfaden Smart City / Smart Region an Kommunen bzw. Stadtwerke. Viele Kommunen – insbesondere kleine und mittelgroße – tun sich, so das Beratungsunternehmen, bei der Entwicklung einer Smart City Strategie und deren Ausführung schwer oder halten das Thema für sie als nicht relevant.

Aktuelle Smart City-Projekte

1Netze BW errichtet LoRaWAN-Netz in Kommunen im Südwesten

Die Netze BW will mit einem flächendeckenden LoRaWAN Netz Kommunen in Baden-Württemberg Optionen zur Nutzung des „Internet der Dinge“ eröffnen.

Die ersten Antennen mit einem entsprechenden Gateway wurden jetzt an Standorten der EnBW-Tochter im Mittleren Neckarraum und der Kurpfalz installiert, geht aus einer Mitteilung des Netzbetreibers hervor.

2Dezentrale Sektorkopplung: Energieoptimierte Quartiere in Essen, Bedburg und Kaisersesch

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Quelle: BMWi / Susanne Eriksson

SmartQuart wird das erste Reallabor der Energiewende. Das Projekt hat als erstes Reallabor den Förderbescheid von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erhalten. Es wurde aus 9 Partnern unter der Leitung von innogy erarbeitet und kann jetzt an den Start gehen.

Ziel des Projektes ist es, den Einsatz fossiler Energieträger in den Projektquartieren weitgehend überflüssig zu machen. In den Städten Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz werden dafür die einzelnen Stadtquartiere jeweils in sich und miteinander vernetzt.

3Smart City: Stadtwerke Essen wollen LoRAWAN-Netz ausbauen

Die Stadtwerke Essen kaufen das Essener LoRaWAN-Netz von Digimondo und planen einen weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur. Wie die Stadtwerke anlässlich der Unterzeichnung des Kaufvertrages mitteilten, hat das IoT-Softwareunternehmen Digimondo das LoRaWAN-Netz bereits im Jahr 2017 errichtet. Es gehöre zu den ersten großstädtischen Infrastrukturen dieser Art.

Die Stadtwerke Essen übernehmen die LoRaWAN-Hardware, die so genannten Gateways, an verschiedenen Standorten im Innenstadtbereich und greifen bei deren Vernetzung weiter auf die Software von Digimondo zurück.

4Städtische Unternehmen in Hamburg setzen auf LoRaWAN

In Hamburg kooperieren die städtischen Unternehmen im Rahmen eines gemeinsamen LoRaWAN-Projektes. LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist eine frei verfügbare Funk-Technik, die die Übertragung von Messwerten über weite Strecken von schwer zugänglichen Orten, beispielsweise aus dem Keller, ermöglicht.

Dabei erfülle LoRaWAN höchste Anforderungen hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Daten, berichtet Stromnetz Hamburg in einer Mitteilung.

5Smart City: Stadtwerke Greven und ENNI Moers setzten auf die LoRaWAN-Funktechnologie

Sowohl die Stadtwerke Greven als auch die städtischen Betriebe ENNI Moers (Energieversorgung Niederrhein) bauen im Bereich der digitalen Infrastsruktur auf die LoRaWAN-Technologie (Long Range Wide Area Network).

Dabei unterstützt die Münchener Stadtwerke-Holding Thüga die digitale Stadt Greven. Thüga Smart Service (TSG) setzt gemeinsam mit den Stadtwerken Greven eines der größten Infrastrukturprojekte im Bereich Kommunikation in der Region um.

6LoRaWAN bei ewm-Gruppe: Positive Erfahrungen und vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Foto: evw / Sascha Ditscher / ditscher.de

Die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) testet seit Anfang des Jahres das Funknetzwerk LoRaWAN und hat nach eigenen Angaben bislang „sehr gute Erfahrungen“ mit der Technik gemacht.

Der Begriff steht für Long Range Wide Area Network, also ein Netzwerk, in dem Daten über hohe Reichweiten übertragen werden können und das sich über einen großen geographischen Bereich erstreckt.

7LoRaWAN: Stadtwerke Kiel kooperiert mit IT-Dienstleister Addix

Im CITTI-Park können Besucher an einem Lego Modell beispielhafte Smart City Anwendungen in Aktion sehen. (Bildquelle: Stadtwerke Kiel)

Die Stadtwerke Kiel kooperieren beim Ausbau des offenen Funkstandard „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN) mit der Addix Internet Services GmbH.

Das gab der Versorger jetzt bekannt. Ziel ist es, das energiesparende Übertragungsverfahren für die Erfassung, Abfrage und den Austausch von Sensordaten stetig weiterzuentwickeln.

8Stadtwerke Osnabrück und Böblingen sowie Pfalzwerke setzen auf LoRaWAN-Technologie

Quelle: Pfalzwerke

Auf dem Weg in eine digitale Zukunft setzen die Stadtwerke in Osnabrück und Böblingen sowie die Pfalzwerke auf die Technologie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network).

Wie die Pfalzwerke mitteilten, investiert die Gruppe in den flächendeckenden Ausbau der Funktechnologie, das gesamte Netzgebiet des Unternehmens wird künftig mit dem reichweitenstarken Niedrigenergienetz für Daten ausgestattet.

9Modellprojekte Smart Cities in Solingen, Ulm und Wolfsburg

Die Städte Solingen, Ulm und Wolfsburg zählen zu den 13 Vertretern der ersten Staffel der Modellprojekte Smart Cities, die das Bundesinnenministerium (BMI) vor kurzem bekannt gegeben hat.

Ziel der Modellprojekte ist laut BMI, sektorenübergreifende digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft zu entwickeln und zu erproben. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren noch drei Staffeln und damit rund 50 Modellprojekte mit insgesamt ca. 750 Mio. € gefördert werden.

10Förderzuschlag für Smart City-Projekt der Stadtwerke Leipzig

Die Stadtwerke Leipzig haben kürzlich den Zuschlag für ein von der EU gefördertes Smart City-Projekt erhalten. Im Rahmen des durch das Programm „Horizon 2020: Smart Cities and Communities“ geförderten Projektes soll untersucht werden, wie ein energieeffizientes Quartier am Beispiel Leipziger Westen entwickelt werden kann, sagte der Chef der Leipziger Stadtwerke, Johannes Kleinsorg, der MBI-Publikation Energy Daily.

Dabei sollen erneuerbare Energien, mobile Speicher zum Beispiel von E-Bussen, intelligente Zähler und ein modernes Energiedatenmanagement zum Einsatz kommen und zu einem virtuellen Kraftwerk entwickelt werden.

11Dresden und Leipzig mit intelligenten Energiesystemen auf dem Weg zur Smart City

Dresden und Leipzig befinden sich mit intelligenten Energiesystemen auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft. In der Dresdner Johannstadt entsteht derzeit im Rahmen eines EU-Projekts ein energieeffizienter Stadtteil.

In einer Grundschule beispielsweise soll intelligente Messtechnik Heizenergie und damit -kosten sparen, hieß es vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden. Die Analysen sollen dann auf andere Gebäude übertragen werden, damit auch dort gespart wird. Auch ein Klimacoaching für die Bewohner sei geplant.

12LoRaWAN: Thüga SmartService baut in Nürnberg und Braunschweig Smart City-Funknetzwerke auf

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Quelle: N-ergie

In Nürnberg und Braunschweig soll es bald flächendeckende LoRaWAN-Netze geben. Mit dem Aufbau eines entsprechenden Netzes haben N-ergie und BS Energie den IoT-Spezialisten Thüga SmartService als Dienstleister ausgewählt, heißt es in einer Mitteilung der Münchener Stadtwerke-Holding Thüga.

In Nürnberg wolle man mit der LoRaWAN-Technik im ersten Schritt Schachtwasserzähler schnell ablesbar machen, Ausbaupotenzial sehe man in weiteren Smart City-Anwendungen. In Braunschweig soll über ein flächendeckendes LoRaWAN-Funknetz im Stadtgebiet z. B. die Fernauslesung von digitalen Zählern – etwa für Strom, Gas, Wasser und Wärme – ermöglicht werden.

13Stadtwerke Kiel: Optimale Netzabdeckung mit LoRaWAN als Geschäftsmodell

Mit dem flächendeckenden Rollout des „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN)-Funkstandards bieten die Stadtwerke Kiel ein energiesparendes Übertragungsverfahren für die Erfassung, Abfrage und den Austausch von Sensordaten in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt und Umgebung.

Für Stadtwerke-Vorstandsvorsitzenden Frank Meier ist der positive Abschluss des Pilotprojekts ein Startschuss für ein neues Geschäftsmodell: “Jetzt arbeiten wir ein konkretes Dienstleistungsmodell aus, um Anfang 2019 die Nutzung dieser Infrastruktur auch anderen interessierten Unternehmen anbieten zu können.“

14Smart City-Baustein: Kiwigrid und Solarwatt realisieren in Dresden energieautarken Parkplatz

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Quelle: Kiwigrid/Solarwatt

Die beiden Dresdner Unternehmen Kiwigrid und Solarwatt haben einen Parkplatz für Elektromobile, der gleichzeitig Stromtankstelle ist und Fahrzeuge vollständig mit Sonnenenergie versorgt, erfolgreich mit dem Elektrobildungs- und Technologiezentrum (EBZ) umgesetzt.

Laut einer gemeinsamen Mitteilung des Anbieters von Lösungen für eine dezentrale und digitale Energiewelt und des Herstellers von Photovoltaiksystemen verfügt der Parkplatz auf der Scharfenberger Straße in Dresden über 42 Stellplätze und zusätzlich sechs Stellflächen mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge.

15Freiburger Badenova setzt bei der Smart City auf die Funktechnologie LoRaWAN

Die Stadtwerke und Regionalversorger spielen auf dem Weg der Kommunen zur Smart City eine große Rolle.

Sie gelten als Partner und Verbündete, was auch in Freiburg im Breisgau der Fall ist, wo der Regionalversorger Badenova die intelligente Vernetzung bzw. Digitalisierung vorantreibt.

 

16Duisburg entwickelt Masterplan zur Smart City und setzt auf Open Data

Duisburg soll zur Smart City werden. Dazu hat der Rat der Stadt eine „Konzeption zur Erarbeitung eines Masterplans Digitales Duisburg” beschlossen. Wie die Stadt weiter mitteilt, wurden in mehreren Workshops mit Teilnehmern aus Wirtschaft, Bürgerschaft und Verwaltung bereits Ideen für Smart City Anwendungen erarbeitet.

Eine wichtige Forderung aus den bisherigen Veranstaltungen sei unter anderem die stufenweise Veröffentlichung von Open Data, so genannten „Offenen Daten“. Darunter sind Datenbestände zu verstehen, die im Interesse der Allgemeinheit frei zugänglich gemacht werden.

17Braunschweig wird zunehmend zur Smart City

BS|ENERGY hat mit dem Aufbau eines flächendeckenden LoRAWAN-Funknetzwerks in Braunschweig begonnen.
Quelle: BS-Energy

Der Braunschweiger Versorger BS-Energy installiert ein flächendeckendes Low Range Wide Area Network (LoRaWAN). Dabei handelt es sich um einen Funkstandard für das Internet der Dinge (IoT). Als eine der vielen Anwendungsmöglichkeiten von LoRaWAN hebt BS-Energy die Fernauslesung von digitalen Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezählern hervor, durch die Ablesetermine in Zukunft überflüssig werden könnten. Mit dem Aufbau habe man nun begonnen, teilte der Versorger mit.

LoRaWAN sei vielfach verwendbar für die Umsetzung einer Smart City, stellte der Leiter des Kompetenzcenters Innovation bei Thüga, Christoph Ullmer, fest. Für ihn zeichnet sich diese Technologie dadurch aus, dass sie vergleichsweise kostengünstig ist, eine hohe Durchdringung hat und sich unkompliziert aufbauen lässt. BS-Energy habe bereits mehrere Projekte mit Partnerunternehmen umgesetzt und dabei durchweg positive Erfahrungen gemacht.

18Nachhaltige Energieversorgung: Lübeck will Smart City werden

Lübeck will zur Smart City werden und als intelligent vernetzte Stadt die Lebensqualität, die Wirtschaft und die Zukunftsfähigkeit als urbanen Lebensraum verbessern und Lösungen für bevorstehende Herausforderungen bieten.

Konkret geht es zum Beispiel um eine nachhaltige Energieversorgung, gesündere und komfortablere Wohnräume, intelligentere Verkehrs- und Transportsysteme, bessere und gerechtere Bildung und transparente und schnelle öffentliche Dienstleistungen der Verwaltung, erklärte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) anlässlich der Vorstellung der Eckpunkte einer digitalen Strategie für die Hansestadt.

19Kiwigrid, Drewag Netz, exelonix, Robotron und die TU wollen Dresden zur Smart City machen

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Quelle: Kiwigrid

Dresden wird im Rahmen des Verbundprojektes „EdiS – Energiedienste in der intelligenten Stadt“ zur Smart City. Wie das IT-Unternehmen Kiwigrid, einer von fünf Konsortialpartnern, mitteilt, sollen durch die Nutzung intelligenter Messsysteme und den Einsatz von Diensteplattformen nicht nur Anwendungen zur Absicherung des regulierten Netzbetriebs, sondern auch die Erweiterung dieser Infrastruktur für Geschäftsmodelle in anderen Lebensbereichen ermöglicht werden.

Hierzu werden exemplarisch drei Anwendungsszenarien entwickelt und prototypisch umgesetzt. Insbesondere die Bereiche „Begleitetes Wohnen“, „Elektromobilität“ und die Schaffung einer regionalen Energie Community stehen dabei im Vordergrund.

20Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch: Smart City Projekt in Wien bis 2023 verlängert

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Quelle: Wien Energie

Dem Projekt Aspern Smart City Research (ASCR) in Wien steht bis 2023 ein Budgetvolumen von 45 Mio. € für weitere Forschungen zur Verfügung.

Damit wird das 2013 in der Seestadt Aspern, einem der größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa, von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze, der Wirtschaftsagentur Wien und der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 2013 gestartete Projekt um fünf Jahre verlängert.

21Energetisches Nachbarschaftsquartier auf ehemaligem Fliegerhorstgelände in Oldenburg

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Quelle: DLR

Auf einer Teilfläche des ehemaligen Fliegerhorstgeländes in Oldenburg soll ein energetisches Nachbarschaftsquartier (ENaQ) realisiert werden. Dazu hat das Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit 20 Partnern aus Industrie und Forschung den Zuschlag erhalten.

Wie das DLR mitteilt, sei Ziel des Projektes, auf dem innenstadtnahen Areal unter Einbindung der Öffentlichkeit ein klimaneutrales Quartier mit rund 110 Wohneinheiten aus Bestandsgebäuden und Neubauten zu konzipieren und umzusetzen, teilte das DLR mit.

22Drei neue energetische Quartierskonzepte in Karlsruhe, Berlin und im Landkreis Oberallgäu

Energetische Quartierskonzepte, die energieeffiziente Stadt sowie Smart Cities werden immer mehr ein Thema für die deutschen Energieversorger. Im Rahmen der dezentralen Energiewende stehen dabei Technologien für Gebäude und Stadtquartiere sowie Sektorkopplung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus.

In den Projekten werden neben den Energieversorgern die Bürger, die Wohnungswirtschaft, private Eigentümer und Mieter einbezogen. Wie sich die Energiewende in den Städten vollzieht, zeigen drei interessante Projekte aus dem Oberallgäu, aus Berlin und aus Karlsruhe.

Kommunen sollten die Entwicklung einer Smart City unbedingt zur Chefsache machen