Hybridanlagen, die Windkraft, Photovoltaik und anderen Energiequellen bündeln, werden immer attraktiver. Siemens Gamesa testet nun im Verbund mit einer entsprechenden Hybridanlage einen Redox-Flow-Energiespeicher. An der Forschungs- und Entwicklungs-Anlage La Plana bei der spanischen Stadt Zaragoza ist der Speicher jetzt in Betrieb gegangen. Das System ist nach Unternehmensangaben an die Hybridsteuerung der kombinierten Wind- und PV-Parks angeschlossen und ergänzt die am Standort seit rund zwei Jahren eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien.

Hybridkraftwert-in-Spanien
Siemens hat das Hybrid-Kraftwerk im spanischen La Plana um eine Redox-Flow-Batterie ergänzt. (Bildquelle: Siemens)

Der Teststandort La Plana integriert den Vanadium-Redox-Energiespeicher mit einer Windkraftanlage, Solar-PV-Modulen und einem Dieselgenerator. Die neue Redox-Flow-Batterie bietet eine Leistung von 120 kW bei einer Speicherkapazität von 400 kWh. Das System basiert auf einem flexiblen Hybrid-Controller. Er ist die digitale Steuerzentrale, um die Erzeugungsleistung aller Energiequellen zur Deckung der elektrischen Last zu koordinieren, berichtet Siemens.

Stromgestehungskosten des Hybridkraftwerks werden reduziert

Die Stromgestehungskosten würden so reduziert, unabhängig davon, ob das Hybridsystem mit dem Stromnetz verbunden ist oder unabhängig als Off-Grid-System arbeitet. Um effizient den gerade herrschenden Energiebedarf zu decken, ist die Steuerung zu jedem Zeitpunkt auf einen maximalen Anteil an erneuerbarer Energie ausgelegt und vermeidet so Brennstoffkosten.

Intelligente Algorithmen maximieren den Einsatz erneuerbarer Energien

Hinter der Verteilstrategie des digitalen Hybrid-Controllers stecken intelligente Algorithmen, die in Echtzeit eine Vielzahl an Parametern berücksichtigen, erläutert der Technologiekonzern. Die erhöhte Speicherkapazität ermögliche, die konventionellen Erzeuger mit geringer Last zu fahren und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen – auch in Zeiten mit wenig Windzeiten und gleichzeitig bewölktem Himmel.

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Redox Flow: Siemens hebt Vorteil der Skalierbarkeit hervor

„Mit der Inbetriebnahme der Redox-Flow-Technologie auf unserem Testgelände in La Plana sind wir nun in allen relevanten Speichertechnologien aktiv, einschließlich Power-to-Heat- und Batteriespeichersystemen“, sagt Antonio de la Torre, Chief Technology Officer von Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE). Aufgrund der skalierbaren Energiekapazität sei der Vanadium-Redox-Batteriespeicher eine vielversprechende Option zur Unterstützung fortschrittlicher Technologieangebote für Hybrid- und Off-Grid-Anlagen.

EWE arbeitet an Redox-Flow-Speicher im Projekt “brine4power”

In Deutschland arbeitet die EWE Gasspeicher GmbH im Rahmen des Projekts „brine4power“ an der Nutzung des Prinzips von Redox-Flow-Batterien. Bei dem unterirdischen Energiespeicher elektrische Energie in einer Flüssigkeit gespeichert werden. Organische Polymere sollen hier in gesättigtem Salzwasser aufgelöst werden. So entsteht ein Elektrolyt, eine Flüssigkeit, die Elektronen binden beziehungsweise abgeben kann.

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