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Regelenergie: TWL wollen Technologie für Hybridkraftwerk und Steuerungssoftware auch anderen anbieten

Positive Erfahrungen mit der Kombination aus Batteriespeicher und Gasturbine

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Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) wollen die Technologie für ihr Hybrid-regelkraftwerk und eine dazu gehörende Softwaresteuerung auch anderen Unternehmen zugänglich machen. Das berichtet der Energieversorger nach positiven Erfahrungen im ersten Betriebsjahr des in Zusammenarbeit mit Aggreko (vormals Younicos) selbst entwickelten Hybridkraftwerks, einer Kombination aus Batteriespeicher und Gasturbine.

Mit ihrem im Juni 2018 ans Netz gegangenen Hybridkraftwerk sind die Technischen Werke Teil des Energiewendeprojekts Designetz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und stellen Flexibilität für das Verteilnetz zur Verfügung. Erreicht wird dies durch einen Batteriespeicher mit 9,6 MW und einer Gasturbine mit 4,5 MW Leistung. Die Kombination aus Batteriespeicher und Gasturbine kann nach Angaben der TWL schnell und zeitlich unbegrenzt Strom zur Verfügung stellen.

Der Batteriespeicher ist dabei das dynamische Element und sorgt in der ersten Phase für eine millisekundenschnelle Verfügbarkeit der Energie, während die Gasturbine in der zweiten Phase übernimmt und eine lange Kapazität sichert. In einer dritten Phase lädt die Turbine mit der restlichen Energie aus der Nachlaufzeit die Batterie wieder auf. Das Kraftwerk bedient sowohl den Primärreserve- als auch den Sekundär-Regelleistungsmarkt (PRL und SRL) und stellt 7,5 MW PRL und 4 MW SRL Regelleistung zur Verfügung.

Balance Power Controller als Schaltstelle

Um beide Komponenten, Batteriespeicher und Gasturbine, zu einer effizienten Funktionseinheit zu verschmelzen und die vor allem bei der Primärreserve geforderte Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen, sei eine komplexe Softwaresteuerung gefragt, so der Energieversorger. TWL entwickelte hierfür ein eigenes System, den Balance Power Controller (BPC). Er steuert automatisch und sekundenschnell die Reaktion auf Netzschwankungen und das Zusammenspiel von Batterie und Gasturbine sowie weiterer Komponenten wie einer Power to Heat-Anlage.

Die Erfahrungen aus dem einjährigen Betrieb des Kraftwerks seien durchweg positiv. Das Zusammenspiel beider Komponenten und die automatische Steuerung über den BPC liefen reibungslos. Damit verfüge TWL mit seiner selbst entwickelten Softwaresteuerung erstmals über ein System, mit dem zukünftig die verschiedensten Anlagen und Assets für die Regelenergie effizient und optimal automatisch gesteuert werden können.

Lösungen für viele Unternehmen mit eigenen Erzeugungs- und Regelenergieanlagen „interessante Lösungen“

„Wir sind davon überzeugt, dass nicht nur die Idee des Hybridkraftwerkes, sondern gerade auch der Balance Power Controller für viele Unternehmen mit eigenen Erzeugungs- und Regelenergieanlagen zukünftig im Rahmen der Energiewende interessante Lösungen sind“, so der Technische Vorstand von TWL. Der Energieversorger plane daher, diese Zukunftstechnologie aus Ludwigshafen auch vertrieblich zu nutzen und anderen Unternehmen zugänglich zu machen.

Sinteg-Projekt Windnode: Erstmals Kapazitäten auf Flexibilitätsplattform abgerufen

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