Der Anlagenbetreiber EEW und die Kölner Carbon Clean Technologies GmbH kooperieren bei der Stromspeicherung. Beide Unternehmen kündigten an, die bei der Müllverbrennung erzeugte Energie in einer Carnot Batterie speichern zu wollen. Eine Carnot Batterie kann als Hochtemperatur-Keramik-Speicher Strom als Wärmeenergie speichern und später wieder als Strom zur Verfügung stellen. Entsprechende Speicherlösungen können dazu beitragen, die Stromerzeugung in Kraftwerken zu flexibilisieren.
Die Helmstedter Waste-to-Energy-Experten haben Carbon Clean den Angaben zufolge damit beauftragt, eine entsprechende Machbarkeitsstudie zu erstellen. Ziel sei es einerseits, technische Erkenntnisse über die Integration der Carnot Batterie in energetische Abfallverwertungsanlagen zu erlangen und andererseits wirtschaftliche Betriebskonzepte für immer differenziertere Strom- und Wärmemärkte zu entwickeln. Die Machbarkeitsstudie werde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
„Zwei Dinge werden für die Energiemärkte der Zukunft entscheidend sein: Erneuerbarkeit der Energieträger und Flexibilität der Energielieferanten“, sagte EEW-Chef Bernard Kemper. Energie aus der Müllverbrennung sei zur Hälfte biogen. Daher gelte dieser Anteil als erneuerbar. Die Flexibilisierung energetischer Abfallverwertungsanlagen stehe jedoch technologiebedingt noch ganz am Anfang.
Die Müllverbrennungsanlage als flexibles Speicherkraftwerk
Mit der Carnot Batterie existiere aber eine Technik, um die Verfügbarkeit von Strom aus thermischen Abfallbehandlungsanlagen dem Bedarf abzupassen. Müllverbrennungsanlagen können so als flexible Speicherkraftwerke in den Elektrizitätsmarkt integriert werden. EEW sei Partner auf dem Weg zur erstmaligen Erprobung dieser Technologie in Deutschland, heißt es in der Mitteilung der beiden Unternehmen.
Carbon Clean hat den keramischen Hochtemperaturspeicher den Angaben zufolge seit 2013 mit Hilfe des Instituts für Energiesysteme und Energietechnik der Universität Darmstadt entwickelt. Dieser Speicher ermöglicht sowohl die Flexibilisierung von thermischen Kraftwerken zur Systemintegration erneuerbarer Energien als auch die Sektorenkopplung durch die Bereitstellung von Prozessdampf aller industriell verwendbaren Druck- und Enthalpiestufen.
„Die Zusammenarbeit mit EEW als Marktführer auf dem Gebiet der energetischen Abfallverwertung wird uns wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung und den Betrieb unserer Carnot Batterie liefern“, sagte Carbon Clean-Chef Lars Zoellner. „Wir sehen darin einen wesentlichen Schritt hin zur Markteinführung unserer Technologie.“
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